Zur Übersicht | 09/03/2017
Rückenschmerzen - Pillen schlucken? (Auszug aus Ärzte Zeitung online, 09.03.2017)
Zu einem ernüchternden Fazit gelangen Forscher in einer aktualisierten Analyse, die Ärzte um Dr. Roger Chou von der Universität in Portland im Auftrag des ACP erstellt haben (Ann Int Med 2017; online 14. Februar; doi: 10.7326/M16-2458). Dazu haben sie 46 Publikationen ausgewertet, zum großen Teil Metaanalysen, aber auch neue Studien. Insgesamt flossen knapp 200 Studien in die Analyse ein.
Die meisten Substanzklassen hätten zwar eine gewisse Wirksamkeit bei akuten oder chronischen Rückenschmerzen, aber meist sei diese kurzfristig und eher gering. Paracetamol und Trizyklika (z.B. Amitriptylin) könne man aufgrund neuer Daten getrost von der Liste der wirksamen Optionen streichen, Duloxetin neu hinzufügen, wenngleich auch hier die Schmerzlinderung eher gering ausfalle. Nur für NSAR (Naproxen, Ibuprofen, Voltaren), Opioide und Duloxetin deuteten die Studien auf einen geringen, gelegentlich moderaten (mäßiggradigen) Effekt bei chronischen Kreuzschmerzen.
Entsprechend zurückhaltend gibt sich auch die aktualisierte ACP-Leitlinie. "Ärzte sollten Patienten mit akuten oder subakuten Schmerzen im unteren Rückenbereich darauf hinweisen, dass die Schmerzen in der Regel wieder von selbst verschwinden", erläutert der ACP-Vorsitzende Dr. Nitin Damle in einer Mitteilung der Gesellschaft. "Sie sollten auch unnötige Tests sowie teure oder potenziell schädliche Medikamente vermeiden."
Bei chronischen Kreuzschmerzen raten die US-Leitlinien primär zu mehr körperlicher Bewegung, Gymnastik, multidisziplinären und nichtmedikamentösen Verfahren mit Akupunktur, Yoga oder Stressreduktion. Genügt das nicht, sollten Ärzte eine Behandlung mit NSAR erwägen. Opioide seien möglichst zu meiden.
Der Weg über Bewegung, Yoga u.a. ist also, wieder mal, der beste.
Wir wünschen Ihnen viel Aktivität im Frühling!
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